Rassismus ist ein soziales Phänomen, das auf der Über- oder Unterbewertung bestimmter Gruppen basiert und dazu dient, übermässige Ausbeutung zu rechtfertigen und zu legitimieren. Historisch gesehen entstand der moderne Rassismus parallel zur Entwicklung des kapitalistischen Systems und hat seinen Ursprung im europäischen Kolonialismus bzw. in der regionalen Differenzierung in die (zunächst) westeuropäischen Metropolen und osteuropäischen sowie lateinamerikanischen Peripherien.
Rassismus nimmt verschiedene Formen an, wobei heute v.a. kulturelle Unterschiede als Argumentationsgrundlage dienen, anstatt, wie früher, auf vermeintliche biologische “Rassen” Bezug zu nehmen. Ungeachtet dieser Verschiebung bleiben die Unterdrückungsmechanismen jedoch die gleichen. Während der liberale Antirassismus Rassismus hauptsächlich als ein Bewusstseinsproblem betrachtet oder darauf reduziert, erkennt der materialistische Antirassismus die ökonomische Ausbeutung als grundlegenden Kern des Rassismus an. Daher sieht er die Überwindung des Kapitalismus als notwendige Voraussetzung für die Beseitigung rassistischer Strukturen und Formationen an.
Letztendlich ist die Bekämpfung des Rassismus eine komplexe und fortlaufende Aufgabe, die eine Vielzahl von Ansätzen erfordert. Es bedarf eines Bewusstseinswandels auf individueller Ebene, struktureller Veränderungen und einer umfassenden Auseinandersetzung mit den historischen und gesellschaftlichen Ursachen des Rassismus, um eine nachhaltige Veränderung zu bewirken.
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Dieser Sammelband, herausgegeben von Eleonora Roldán Mendívil und Bafta Sarbo, kritisiert den liberalen Antirassismus in Deutschland und plädiert für eine materialistische Auseinandersetzung mit Rassismus, die den Zusammenhang zwischen Rasse und Klasse erklärt. Dazu erläutern sie zuerst, weshalb sie Marxismus als sinnvoll erachten und in welchem Zusammenhang die Produktionsverhältnisse und Rassismus stehen und leiten daraus einen…
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Jasmina Kuhnke erzählt in ihrem Roman von einer Schwarzen Protagonistin, die am Rand des Ruhrgebietes aufwächst. Zu Hause lebt sie mit einem gewalttätigen Stiefvater und in der Schule wird sie ausgegrenzt. Sie ist immer mehr davon überzeugt, dass die Welt ihr nichts zu bieten hat. Sie gerät in eine gewalttätige Beziehung und diese Abhängigkeit festigt…
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Die Journalistin Zing Tsjeng hat bei dem Online Magazin von Vice eine Videoreihe veröffentlicht mit dem Namen ‘Empires of Dirt’. Dabei thematisiert sie in neun verschiedenen Videos, wie die herrschende Klasse von Europa durch die Unterdrückung aller anderen reich wurde. Sie geht dabei vor allem auf die Geschichte von Grossbrittanien ein. Aus diesem Grund sind…
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Der Fokus des Artikels liegt auf der Wechselwirkung zwischen Kapitalismus als sozioökonomischem und Rassismus als soziokulturellem System. Diese Wechselwirkung wird historisch analysiert, beginnend mit der Etablierung des kapitalistischen Weltsystems im langen 16. Jahrhundert auf der einen Seite, den rassistischen Bestandteilen in der Philosophie der Aufklärung auf der anderen. Im 19. Jahrhundert, als sich die Bourgeoisie…
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“Wutschrift” ist ein Buch von Pia Klemp, das Wut als zentrales Thema behandelt. Dabei wird Wut als Antriebskraft für Engagement beschrieben. Wenn sie richtig eingesetzt wird, kann laut der Autorin viel erreicht werden. Im Buch wird zuerst die Wut als Grundemotion des Menschen angeschaut. Weiter wird darauf eingegangen, wem Wut in unserer Gesellschaft zugestanden wird…
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“Exit racism” ist ein interaktives Buch von Tupoka Ogette. Das Buch begleitet Leser*innen bei ihrer Auseinandersetzung mit Rassismus. Es greift den internalisierten Rassismus auf und begleitet die Menschen auf eine anti-rassistische Reise. Um sich mit bestimmten Themenbereichen vertiefter auseinanderzusetzen, gibt es dafür auch vermehrt Tipps und Übungen im Verlauf des Buchs. Das (Hör-)Buch beschreibt Rassismus…
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“May Ayim” ist ein Buch, das zum 25. Todestag der afrodeutschen Dichterin und antirassistischen Aktivistin May Ayim geschrieben wurde. Das Buch umfasst Vorträge und Artikel sowie Gedichte von May Ayim. Familienmitglieder, Freund*innen, Kolleg*innen und Mitstreiter*innen schildern ihre Erfahrungen und Begegnungen mit May Ayim und beschreiben, welchen Einfluss sie hatte und bis heute hat.
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“Eure Heimat ist unser Albtraum” ist ein Sammelband, der von 14 Autor*innen geschrieben wurde, die sich gegen die Normalisierung des Heimatbegriffs nach dem “Heimatministerium” aussprechen. Das Buch umfasst verschiedene Essays rund um das Thema Heimat und Zugehörigkeit. Von Bedeutung ist hier vor allem, dass diese Essays unterschiedliche Perspektiven auf eine von Rassismus und Antisemitismus geprägte…
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Antirassismus ist über die linken Kreise hinaus meistens Konsens, doch schon in der grundlegenden Betrachtung zeigen sich Unterschiede in den Haltungen und Herangehensweisen an die Thematik. Liberaler Antirassismus und materialistischer Antirassismus haben oberflächlich das gleiche Ziel, aber grundlegend unterschiedliche Ansätze zur Bekämpfung von Rassismus. Bafta Sarbo kritisiert den liberalen Antirassismus, zeigt die Verbindung von Kapitalismus…
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Realitäter*innen ist ein Podcast von hoe_mies, ein DJ Duo. In ihrem Podcast laden sie jeweils Gäste zu einem gesellschaftskritischen Thema ein und diskutieren darüber. Die Themen werden aus einer liberalen Perspektive beleuchtet und sind dadurch oft zu kurz gedacht.